Kaminsanierung
Viele Fragen sich: Was macht eine Kaminsanierung notwendig?
In der Regel besitzt ein Gebäude, das bisher mit fossiler Energie (Erd-, Propangas, Heizöl) und Holzbrennstoff beheizt wird, ein Kamin aus Backstein oder Formsteinen mit Innenrohr.
Bei Mehrfamilienhäusern sind an einem Kamin meist auch mehrere Geräte angeschlossen.
Je nach Brennstoff und Gerät haben wir hauptsächlich unterschiedliche Abgastemperaturen, Abgasvolumen und Wasserdampf im Abgas. Sehr wichtig ist der Volumenstrom im Kamin und die Feuchteempfindlichkeit. In Mehrfamilienhäusern sind oft verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Massenströmen und Temperaturen im Abgas eingebaut.
Wird ein Heizgerät ausgetauscht, muss der Kaminquerschnitt angepasst werden.
Ein Brennwertgerät (Abgastemperatur ist niedrig, das Abgas kondensiert) kann nicht an eine gemeinsame Abgasleitung mit Heizwertgeräten (Abgastemperatur ist hoch, das Abgas hat eine Temperatur über ca. 100°C und Temperaturen um 200° sind keine Seltenheit) angeschlossen werden.
Brennwertgeräte brauchen eine feuchteunempfindliche Abgasleitung, meistens aus Kunststoff.
Da wo es nicht möglich ist, ein Brennwertgerät oder Wärmepumpe einzubauen, sind zurzeit immer noch Heizwertgeräte erlaubt. Dies betrifft meistens Mehrfamilienhäuser mit 3 bis 4 Geräten an einer Abgasleitung. Bei älteren Anlagen, in der obersten Etage, ist die Abgasleitung meistens weniger als 4 m wirksame Höhe vom Gerät bis zum Kaminkopf. Bei längeren, waagrechten Abgasrohren vom Gerät zum Kamin, erhöht sich die wirksame Abgashöhe über 4 m. Dies hängt mit der Abgastemperatur und Volumenstrom neuer Heizwertgeräte zusammen.
Achtung! Die Auslegung und Berechnung der Abgasanlage ist Pflicht. Bei falscher Auslegung können Abgase zurückströmen. Die Abgase strömen aus dem Gasgerät in den Raum, aus Kohlendioxid wird bei der Verbrennung Kohlenmonoxid. Hier droht eine Kohlenmonoxidvergiftung der Bewohner.
Sollten Geräte in der obersten bewohnten Etage sein, lässt sich meistens mit einer Abgasleitung direkt über das Dach ein Brennwertgerät realisieren. Hier darf, da Einzelgerät, kein Heizwertgerät eingebaut werden.
In der Regel wird ein Brennwertgerät eingebaut. Sollten alle Geräte, die an dem mehrfachbelegten Schornstein liegen, ausgetauscht werden, bieten sich auch für hier Brennwertgeräte an.
Besonders energiesparend ist, als Ersatz für die Einzelgeräte, ein zentrales Heizgerät.
Dies kann ein Brennwertkessel oder z.B. eine Wärmepumpe, kombiniert mit einem Brennwertkessel (der die Spitzenlast abfängt) sein.
In all diesen Fällen kommt man nicht um eine Kaminauslegung herum. Bei Standardgeräten geht dies meistens über eine Auslegungsvorgabe des Herstellers.
Sollten aber zu bestehenden Heizgeräten, einzelne Geräte ausgetauscht werden, sind bei den Altgeräten und dem Neugerät sehr verschiedene Abgasmassenströme und Temperaturen, die in die Abgasleitung geleitet werden. Hier muss der Kamin zwingend berechnet werden, gegebenenfalls muss der Kamin saniert werden. In einigen Fällen wird der Kamin verlängert. Kommt bei der Berechnung raus, dass der Kamin zum Beispiel zu klein oder trotz einer geplanten Verlängerung nicht die erforderliche Höhe hat, kann das Gasgerät nicht getauscht werden. In diesem Fall sollte eine Gesamtlösung angestrebt werden.
Wird ein Gerät ausgetauscht und der Kamin nicht angepasst, besteht die Gefahr eines Abgasrückstaus.
Es besteht die Gefahr, dass die Abgase nochmal verbrennt werden und so das, für den Menschen giftige, Kohlenmonoxid entsteht.
Bei Verbrennungen von Festbrennstoffen, wie Holz und Pellet im Heizkessel, müssen die Rauchgase entsprechend den Vorschriften über Dach geführt werden.
Hier wird, falls eine Anpassung notwendig ist, die Sanierung meistens mit Edelstahlrohren durchgeführt.